30.06.2022 - Vorstellung der Machbarkeitsstudie
Am 30.06.2022 um 20 Uhr fand in unserem Gemeindehaus (Containerlösung) eine Info-Veranstaltung zum Thema "Dorfwärme in Fuchshofen" statt. Wir durften Herrn Prof. Giel (Hochschule Mainz), Herrn Paul Ngahan und Herrn Markus Pergande von der EnergieAgentur RLP sowie Herrn Tino Rossi (Ingenieur) begrüßen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Ortsbürgermeister und einigen eröffnenden Worten von Herrn Ngahan, startete Prof. Giel mit der Vorstellung, der von ihm durchgeführten Machbarkeitsstudie. In seinem Vortrag ging er auf die Bereiche Warme und Kalte Nahwärme ein und stellte Vor- & Nachteile gegenüber. Er erläuterte die Vorteile eines Kalten Nahwärmenetz, besonders für kleine Gemeinden, und betonte die Wichtigkeit einer nachhaltigen Wärmeversorgung.
Zum Schluß ging es dann zu den grob zu erwartenden Kosten, für das erdachte vermaschte Netz in Fuchshofen.
Das Konzept sieht dabei vor, dass das Netz durch die Gemeinde errichtet wird und in Gemeindehand bleibt und von ihr betrieben wird. Die angeschlossenen Haushalte werden dann nicht wie bisher, über Zähler abgerechnet, sondern es erfolgt eine pauschalisierte Anschlussgebühr auf Basis der verbauten Heizleistung. Als grobe Orientierung ergaben die Berechnungen "80 € pro kW Heizungsanlage pro Jahr" als Nutzungsgebühr.
Wenn ein Haushalt also eine 18 kW-Heizungsanlage auf Wärmepumpen-Basis anschließt, ergibt sich eine Anschluss- bzw. Nutzungsgebühr von 80 x 18 = 1440 € im Jahr.
In der gezeigten Präsentation waren noch detaillierte Kostenaufstellungen enthalten, die diese 80 € konkret belegen. Uns wurde zugesagt, dass wir die Präsentation in digitaler Form (PDF) erhalten werden und auf unserer Webseite bereitstellen können. Noch liegt uns das PDF nicht vor, wird aber sobald es da ist auf der Webseite eingepflegt und Sie können es sich in Ruhe ansehen.
Danach konnten Einwohner ihre Fragen stellen, die von Prof. Giel und Herrn Ngahan beantwortet bzw. näher erläutert wurden. Dabei resümierte Herr Ngahan, dass es auch in unserem Dorf noch einen Informationsbedarf zum Thema Nahwärme, gibt. Hier möchte die EnergieAgentur RLP entgegenwirken und hat die Zusendung von weiterem Unterlagen zugesagt. Sobald diese eintreffen, werden Sie es erfahren und haben die Möglichkeit auf diese zuzugreifen.
Der letzte Teil des Abends wurde der Frage gewidmet "Wie geht es weiter?". Es war völlig unstrittig, dass die Zeit drängt. Zum Einen endet das Förderprogramm der EU am 31.12.2023, so dass die Anlage geplant, gebaut, in Betrieb genommen und Getestet/Belegt sein muss. Zum Anderen erhoffen wir uns Synergieeffekte mit der anstehenden Straßensanierung, die auch bald starten soll. Wenn wir das Netz also realisieren wollen, dann jetzt.
Für die Machbarkeitsstudie wurde in unserem Dorf, das Interesse an der Kalten Nahwärme, sowie einige Daten zum Haus und der Heizungsanlage abgefragt. Basierend darauf erfolgte die Berechnung. Nun ist einer der nächsten Schritte, die Unterzeichnung eines Vorvertrags der Hauseigentümer. Dieser Vorvertrag ist zwar ebenfalls nicht bindend, belegt aber die konkrete Bereitschaft zur Teilnahme am Netz.
An dieser Stelle wurde deutlich, dass unsere Einwohner diesen Vorvertrag unterzeichnen wollen, wenn die Gemeinde der Vertragspartner ist. Eine Konstellation aus Gemeinde und Contractor oder einem Energieversorger, stellt ein Verbrauchskostenrisiko dar, welches man nicht eingehen möchte. Somit steht auch die Gemeinde, vertreten durch den Gemeinderat, in der Verpflichtung sich konkret zum Projekt zu positionieren. Eine konkrete Aussage wird in den nächsten Tagen erwartet.
Am Ende dieses Abends, ist das Thema Kalte Nahwärme bzw. alternative & nachhaltige Wärmeversorgung für die Zukunft, in unserer Gemeinde richtig angekommen. Bisher gab es sicher einige Einwohner, die dieses Thema bereits entdeckt haben, aber seit dem 30.06. sollte es nun jeden Einwohner erreichen. Und sei es nur per (gut funktionierendem) "Buschfunk".
Zudem wurde sehr deutlich: wenn wir diese Chance nutzen wollen, dann müssen wir sofort handeln und dürfen keine Zeit verstreichen lassen.
Wir bedanken uns an der Stelle für die rege Teilnahme an der Info-Veranstaltung und hoffen, dass es für Sie aufschlussreich war.